Seit 1972 vergibt der Schweizer Heimatschutz jährlich den Wakkerpreis.  Er zeichnet Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören insbesondere das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt.
Nach Graubünden wurden bisher sieben Wakkerpreise vergeben – so viele, wie in keinem anderen Kanton. Preisträgerinnen waren Guarda (1975), Splügen (1995), Vrin (1998), Fläsch (2010), Bergell (2015), die Nova Fundaziun Origen in Riom (2018) und Poschiavo (2025).

Hintergrund

Erfahren Sie mehr über den Wakkerpreis auf der Website des Schweizer Heimatschutzes

Guarda (1975)

«Mit dem Preis anerkennen wir die aussergewöhnlichen Leistungen der heutigen Generation für die Wahrung des einzigartigen Ortsbildes und der lebendigen Siedlungseinheit eines Bergdorfes, welches von der kargen Landwirtschaft und einem bescheidenen Tourismus leben und gegen die Abwanderung kämpfen muss.»

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Guarda 1975 (Foto: Hans Krebs; © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv)

Splügen (1995)

«Der Schweizer Heimatschutz anerkennt die Sorgfalt, mit der die Gemeinde Splügen einen sanften und nachhaltigen Tourismus entwickelt und gleichzeitig ihr schützenswertes Ortsbild bewahrt und pflegt. Splügen bildet auf diese Weise ein nachahmenswertes Beispiel für die Berggemeinden der Schweiz.»

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Splügen, Luftaufnahme 1967 (© ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv)

Vrin (1998)

«Der Schweizer Heimatschutz würdigt die Sorgfalt, mit der die Gemeinde Vrin die für eine zeitgemässe Landwirtschaft erforderlichen Bauten in ihrem Dorf und ihren Fraktionen integriert und gleichzeitig durch organisatorische Massnahmen auch die wirtschaftliche Lage der bäuerlichen Bevölkerung fördert. Sie trägt damit zu einer lebensfähigen Dorfgemeinschaft bei.»

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Vrin, Blick von Südwesten (© Lucia Degonda, Zürich)

Fläsch (2010)

«Fläsch erhält die Auszeichnung für seine innovative Ortsplanung. Dank Landumlegungen konnten die charakteristischen Wein- und Obstgärten im Dorfkern erhalten werden, ohne dass die bauliche Weiterentwicklung verhindert wird. Zudem fördert die Gemeinde aktiv gute zeitgenössische Architektur, indem sie Bauherren berät und mit gutem Beispiel vorangeht.»

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Fläsch, 2018 (© Daniel Friedlos)

Bergell (2015)

«Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Wakkerpreis 2015 eine Talschaft am Rande der Schweiz, die aus dem baukulturellen Erbe die Kraft schöpft, eine eigenständige Entwicklung voranzutreiben. Der Willen zum Erhalt der eigenen Identität ermöglicht selbständige und kreative Lösungsansätze für Herausforderungen wie den Zweitwohnungsbau, die Abwanderung oder die Entleerung der Dorfkerne.»

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Soglio 2020 (© CC BY-SA 4.0)

Origen (2018)

«Im Kulturerbejahr 2018 wird die Nova Fundaziun Origen in Riom mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Die Stiftung und ihr Kulturfestival Origen geben dem gebauten Erbe und damit einem ganzen Dorf neue Perspektiven. Die Grundlage dafür liefert das lokale Kulturerbe, das dank Origen weit über die Region hinausstrahlt.»

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Riom 2017 (© Benjamin Hofer, Zürich)

Poschiavo (2025)

«Poschiavo nutzt seine periphere Lage als Chance und verbindet Eigenständigkeit, Baukultur und nachhaltige Entwicklung zu einem zukunftsweisenden Modell für Bergregionen. Historische Gebäude und zeitgenössische Architektur, innovative Projekte, sowie ein vielfältiges Kulturangebot schaffen Lebensqualität und wirken der Abwanderung entgegen. Der Schweizer Heimatschutz würdigt Poschiavo mit dem Wakkerpreis 2025 als Vorbild für das gelungene Zusammenwirken von Tradition, Fortschritt und Gemeinschaftssinn.»

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Poschiavo (© Christian Beutler/Keystone/Schweizer Heimatschutz)